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Küstengeflüster / Essen & Trinken
<strong>Norddeutsche Küche: Viel mehr als Fisch</strong>
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Genuss an der Küste

Norddeutsche Küche: Viel mehr als Fisch

Welches typische Gericht fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie an „norddeutsche Küche“ denken? Es ist höchstwahrscheinlich etwas mit Fisch. Ob Matjesbrötchen, Backfisch oder als Suppe: Die Norddeutschen – und die meisten Touristen – lieben die maritime Küche. Doch sie hat noch viel mehr zu bieten als nur Meerestiere.

Die Shrimps der Nordsee

Frisch vom Kutter und direkt ins Brötchen: Krabben sind ein beliebter Snack entlang der Nordseeküste. Sie sind nichts anderes als die kleinen Geschwister von Shrimps und Garnelen. Oft werden Krabben mit Rührei und Schinken als Fischerfrühstück serviert, auf Schwarzbrot, oder zum Steak als „Surf & Turf“. Eben ein leckerer Allrounder.

<strong>Norddeutsche Küche: Viel mehr als Fisch</strong>

Genuss im Brötchen

Neben Krabbenbrötchen sind Fischbrötchen ganz weit vorne an den Imbiss-Buden. Hier haben Sie eine große Auswahl: Saftiger Backfisch, feiner Lachs oder doch lieber herzhafter Matjes? Es gibt viel zu entdecken und zu probieren. Aber passen Sie auf diebische Möwen auf! Die wissen nämlich auch, wie lecker die fischigen Snacks sind und klauen diese gern direkt aus Ihren Händen. 

Die norddeutsche Küche setzt auf Abwechslung

Fischgerichte sind nicht nur lecker und gesund, sondern sind auch voller Vielfalt. In Bremerhaven und im Cuxland kommen nicht nur Nordsee-Bewohner wie die Scholle, Rotbarsch oder Hering auf den Teller. Thunfisch, Doraden oder Tintenfisch bringen mediterrane Genüsse auf viele Speisekarten. Und auch die Zubereitung lässt viel Raum für Variation: paniert, gekocht, auf der Haut gebraten, gegrillt – So entfalten sich die Aromen ganz unterschiedlich.

Traditionelles Seemannsessen

Also doch nur Fisch an der Nordsee? Nein! Die norddeutsche Küche hat viele Klassiker, die ganz oder zumindest fast ohne Meerestiere auskommen. Zum Beispiel Labskaus: In der Region zwischen Elbe und Weser sind Corned Beef und Kartoffeln die Grundlage für dieses schmackhafte Seemannsessen. Allerdings gibt es auch Varianten mit Fisch. Hauptsächlich stellt sich die Frage:  Mit oder ohne Rollmops? Eine klare Antwort gibt es darauf nicht. Da hilft nur: Ausprobieren! Zum Beispiel mit unserem Rezept am Ende des Artikels.

Norddeutsche Küche ohne Fisch

Labskaus überzeugt nicht unbedingt auf den ersten Blick, aber spätestens nach dem ersten Bissen werden Sie wissen, warum dieser norddeutsche Klassiker so beliebt ist. Das gilt auch für den Lieblingskohl der Norddeutschen: Den Grünkohl. Als Wintergemüse kommt er in der kalten Jahreszeit auf den Tisch. Meist gerupft und mit Zwiebeln zubereitet wird er mit Kartoffeln, Kassler sowie Kochwurst und Pinkel – einer Grützwurst – serviert. 

Grünkohl als Nationalgericht

Grünkohl gilt in weiten Teilen Niedersachsens, Schleswig-Holsteins und in Bremerhaven als eine Art Nationalgericht. Bei der Zubereitung und den Beilagen gibt es regionale Unterschiede. Gemeinsam haben all diese Rezepte, dass sie herrlich deftig und sehr sättigend sind. Traditionell empfiehlt sich danach ein kleiner „Aufräumer“ für den Magen in Form eines Korns oder Aquavits. 

Gesund und lecker

Der gesunde Grünkohl eignet sich aber auch für viele andere Zubereitungen: Blanchiert als Salat, in einer Lasagne oder als Eintopf. Unser Rezept für veganen Grünkohl finden Sie hier. In der Pflanze stecken viele Vitamine und Spurenelemente wie Eisen, Kalzium und Magnesium. Und genau deshalb zählt Grünkohl auch zu den Superfoods und ist in leckeren Shakes und Smoothies enthalten.

Norddeutsche Küche in süß

Fehlt nur noch das Dessert! Eine beliebte norddeutsche Nachspeise ist Rote Grütze. Gekochte rote Früchte wie Kirschen, Johannis- und Himbeeren, süß gewürzt und mit einem Schlag Sahne, Eis oder Vanillesauce runden das nordische Menü ab. Ein echter Genuss. Guten Appetit!

Rezept: Bremerhavener Labskaus (für 2-3 Personen)

  • 500 g Kartoffeln (festkochend oder mehligkochend)
  • 3-4 Zwiebeln
  • 1 Dose Corned Beef
  • Milch
  • Pflanzenöl oder Butter
  • Pfeffer und Salz
  • Rote Bete
  • Gewürzgurken
  • Eier

Und so geht’s:

  1. Kartoffeln schälen und etwa 20 Minuten kochen.
  2. Zwiebeln würfeln und in einem großen Topf mit Pflanzenöl oder Butter andünsten.
  3. Kartoffeln abgießen und dazugeben. Stampfen und mit Milch zu Brei verrühren.
  4. Corned Beef kleinschneiden und unterrühren. Mit Pfeffer und Salz abschmecken
  5. Je nach Geschmack einen Schuss Flüssigkeit aus dem Gurkenglas hinzugeben.
  6. Als Beilade Rote Beete, Gewürzgurken und Spiegeleier servieren – optional Rollmops.

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