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Küstengeflüster / Allgemein
Die Big Five der Nordsee
©Winfried Rusch/stock.adobe.com
Die großen Stars des Wattenmeers

Die Big Five der Nordsee

Nicht nur Einsiedlerkrebse, Wattwürmer oder Möwen leben am und im Wattenmeer. Auch große Tiere haben an unserer Küste ihr Zuhause. Noch bis vor ein paar Jahrzehnten wurden sie intensiv bejagt und teilweise sogar ausgerottet. Einige Arten haben überlebt und leben bis heute im Wattenmeer – die sogenannten Big Five der Nordsee. Erfahren Sie jetzt mehr über die tierischen Bewohner der Küste. 

Die Kegelrobbe 

Die männliche Kegelrobbe wird bis zu 2,20 Meter lang und bringt stolze 300 Kilogramm auf die Waage. Sie sind damit die größten Raubtiere Deutschlands und im Wattenmeer zu Hause. Gut zu erkennen sind Kegelrobben an ihrem Kopf, der an den eines Pferdes erinnert.

Die Big Five der Nordsee

Der Seehund 

Seehunde sind die am meisten verbreitete Meeressäuger-Art in Deutschland, werden aber trotzdem als gefährdet eingestuft. Sie sind gesellige Tiere, die man vor allem beim Entspannen auf Sandbänken beobachten kann. Sie sind als perfekte Fischfänger ausgerüstet: Durch ihre Form und Flossen wirken sie an Land unbeholfen, sind unter Wasser dafür aber umso schneller und wendiger. Mit ihren „Unterwasserlinsen“ haben sie eine eingebaute Taucherbrille mit denen sie ihre Beute erspähen können. Im trüben Wasser des Wattenmeeres helfen ihnen ihre Schnurrhaare, die die Schwingungen von schwimmenden Fischen spüren können. 

Der Seeadler bei den Big Five der Nordsee

Er ist der deutsche Wappenvogel – im Wattenmeer erleben Sie ihn in natura. Der Seeadler ist erst vor einigen Jahren wieder zu uns zurückgekehrt und hat sich Brutplätze an der Nordseeküste und am Wattenmeer gesucht. Er ernährt sich hauptsächlich von Möwen, Gänsen und anderen Vögeln. Im Alter von 95 Tagen können Seeadler schon ziemlich gut fliegen. Sie können die jungen Tiere leicht von den alten unterscheiden: Die Ästlinge haben einen dunklen Kopf und schwarzen Schnabel. Die alten Tiere haben einen gelben Schnabel und hellen Kopf. 

Der Schweinswal

Schweinswale werden nur bis zu 1,70 Meter lang und gehören damit zu den kleinesten Walarten der Welt. Mit etwas Glück können Sie die scheuen Tiere im Wattenmeer entdecken. Gut zu erkennen sind die kleinen Wale an der Rückenfinne, die zwischen den Wellen auftaucht. Ihr Ausatmen klingt wie ein Schnaufen oder Schnäuzen. Das Leben in unseren kalten Gewässern im Nationalpark Wattenmeer ist für die kleinen Wale körperlich anstrengend. Sie müssen ständig essen, um genug Energiereserven zu haben. So nehmen sie jeden Tag 10 Prozent ihres Körpergewichts zu sich – also bis zu 8 kg. 

Jetzt wieder Big Five der Nordsee: Der Stör

Bei uns zwar ausgestorben, aber trotzdem einer der Big Five der Nordsee: Der Europäische Stör. Er zählte zu den ältesten Fischarten des Wattenmeeres – es gibt ihn bereits seit ungefähr 200 Millionen Jahren. Mit einer Länge von bis zu 3,30 Metern hat er auch die Kegelrobbe überholt. Leider wurde das letzte Exemplar im Wattenmeer schon 1968 gefangen. Seit 2008 wird aber daran gearbeitet, ihn im Einzugsbereich der Elbe wieder einzubürgern.

Mit etwas Glück und Geduld können Sie diese besonderen und einzigartigen Lebewesen in und an unserer Nordsee bewundern. Eine Reise an die Küste lohnt sich für Sonnenanbeter also genauso wie Naturliebhaber! 


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