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Küstengeflüster / Freizeit & Kultur
Zehn Tipps für eine sichere Wattwanderung 
©lu-photo/stock.adobe.com
Ein Spaziergang auf dem Meeresboden

Zehn Tipps für eine sichere Wattwanderung 

Der schöne Norden hat allerlei Erlebnisse zu bieten: Wie wäre es zum Beispiel mit einem Spaziergang auf dem Meeresboden? Eine Wattwanderung gehört gewiss zu den ganz besonderen Highlights an der Nordseeküste. Nicht nur die Gezeiten bieten Ihnen einzigartige Naturschauspiele, die Sie hautnah miterleben können. Auch die nordische Entschleunigung verspricht viel Ruhe auf dem offenen Meer – nur eben ohne Wasser. Spüren Sie, wie lebendig das Weltnaturerbe ist: Entdecken Sie die unzähligen Bewohner dieser wunderschönen Kulisse. Doch damit der Ausflug ins Wattenmeer auch zu einem schönen Erlebnis wird, haben wir zehn Tipps für Sie, mit denen Sie sicher durchs Watt kommen. Lesen Sie jetzt, Watt es alles zu beachten gibt.  

Gehen Sie nie allein ins Watt  

Ganz grundsätzlich sollten Sie niemals allein zu einer Wattwanderung aufbrechen. Jedes Jahr unterschätzen immer wieder Touristen die Gefahr des Watts und müssen gerettet werden. Beugen Sie dem vor und informieren Sie vor Ihrem Ausflug jemanden, wohin Sie gehen. Unerfahrene Wattwanderer sollten nur mit einem Ortskundigen ins Watt gehen. Es werden zahlreiche Touren mit unterschiedlichen Schwerpunkten angeboten. Suchen Sie sich das passende heraus.  

Zehn Tipps für eine sichere Wattwanderung 

Der Gezeitenkalender 

Bevor es auf zur Wattwanderung geht, prüfen Sie unbedingt den Gezeiten- oder Tidenkalender und informieren sich über die Niedrigwasserzeit. Zu dieser Zeit steht das Wasser am niedrigsten. Starten Sie am besten zwei Stunden vor dem Niedrigwasser. Spätestens bei auflaufendem Wasser machen Sie sich dann wieder auf den Rückweg. Einen Gezeitenkalender für gesamte Nordseeküste gibt´s hier.  

Bereiten Sie sich auf die Wattwanderung vor  

Barfuß durchs Watt macht gewiss den größten Spaß. Doch nicht immer ist es die bessere Wahl. Gute Alternativen sind alte Leinenschuhe mit einer flexiblen Sohle oder sogenannte Wattsocken. Das sind Neoprensocken mit einer Silikonsohle. So sind die Füße optimal vor Schnittwunden geschützt. Gummistiefel sind nicht so gut geeignet, da Sie damit leicht stecken bleiben können. Und auch eine Wind- oder Regenjacke sollten Sie im Gepäck haben. Ebenso wie Sonnencreme im Sommer. Der Wattboden reflektiert nämlich das Sonnenlicht.  

Achten Sie auf das Wetter  

Behalten Sie grundsätzlich das Wetter im Blick. Bei Sturm oder Nebel sollten Sie keine Wattwanderung machen! Seenebel zieht innerhalb von 20 Minuten auf und beschränkt die Sicht in kürzester Zeit auf wenige Meter. Unser Tipp für den Ernstfall: Nehmen Sie einen Kompass mit und merken Sie sich die Himmelsrichtung, aus der Sie gekommen sind. So wissen Sie immerhin, in welche Richtung Sie später laufen müssen.  

Priele ernst nehmen  

Die Wasserläufe im Watt prägen signifikant das Erscheinungsbild. Sie ziehen sich wie Adern durch den Meeresboden. Doch Vorsicht: bei einsetzender Flut füllen sie sich schnell mit Wasser. So ist der Rückweg plötzlich blockiert. Sind Sie also auf dem Hinweg über einen Priel gelaufen, sollten Sie unbedingt vor der einsetzenden Flut auf dem Rückweg sein. Umgehen Sie tiefere Priele, denn diese haben eine starke Strömung und sind auch für geübte Schwimmer sehr gefährlich.  

Auf die Farbe des Watts achten  

Vergessen Sie bei Ihrer entspannten Wattwanderung nicht, dass Sie gerade auf dem Meeresboden laufen. Dieser besteht aus Watt, Sand und Schlick. Besonders gefährlich ist das dunkle Schlickwatt. Es ist nicht nur anstrengender darüber zu laufen. Es besteht auch die Gefahr, dass Sie steckenbleiben. Sie erkennen Schlickwatt an dem schmatzenden Geräusch, wenn Sie Ihre Füße heben. Darin leben tausende Schlickkrebse, die wie sprudelndes Mineralwasser klingen.  

Pricken – Warum sind Stöcker im Watt?  

Falls Sie sich schon gefragt haben, warum umgekehrte Besen im Watt stecken, kommt hier die Erklärung: Das sind Pricken. Sie weisen Kutschen, Wattwanderern, Reitern und Schiffen den Weg. Und auch auf Wattwanderwegen findet man diese Markierungen. Die sogenannten Buschpricken sind etwa einen Meter hoch und sehen aus wie eingegrabene Zweigbündel.  

Muschelbänke – aufpassen, wo Sie hintreten   

Ein Grund, weshalb Sie nicht zwangsläufig barfuß auf Ihrer Wattwanderung sein sollten, sind die zahlreichen Muschelbänke. Besonders Austern und Sandklaffmuscheln haben messerscharfe Schalen, auf die Sie besser nicht barfuß treten sollten. Achten Sie also gut drauf, was vor Ihnen liegt. Dann bleiben Sie und die Muschel unversehrt.  

Respekt vor dem besonderen Lebensraum  

Das Wattenmeer ist ein wirklich spannender und aufregender Ort. Vergessen Sie aber nicht, dass es sich um ein Naturschutzgebiet handelt. Gehen Sie von daher immer rücksichtsvoll mit dem Watt, den Tieren und Pflanzen um. Beachten Sie Hinweisschilder. Es gibt zum Beispiel gekennzeichnete Ruhezonen in der Brutzeit.  

Für den Notfall  

Sollten Sie trotz all der Vorsicht doch mal einen Notfall haben, gibt es spezielle Rettungsbaken entlang bekannter Wattwanderwege. Außerdem sollten Sie auf einer Wattwanderung stets ein Handy dabeihaben, um im Ernstfall einen Notruf absetzen zu können. Bewahren Sie Ruhe und vertrauen Sie auf die Helfer.  


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