zurück
Küstengeflüster / Freizeit & Kultur
Sturmfluten an der Nordsee
©Michael/stock.adobe.com
Büschn Wind

Sturmfluten an der Nordsee

Der Wind pustet mit aller Kraft über das Land, die Nordsee ist dunkelgrau, wild und riesige Wellen schlagen gegen den Deich und sogar Strände verschwinden im Meer – im Frühjahr und Herbst toben immer wieder Sturmfluten an unserer Küste entlang. Aber warum? Alles über Sturmfluten an der Nordsee erfahren Sie hier. 

Sonne, Mond und Wind

Sturmfluten an der Nordsee entstehen durch ein Zusammenspiel von verschiedenen Naturphänomenen. Bei Voll- und Neumond zeigen Sonne und Mond in eine Richtung. Dadurch verstärken sich Ebbe und Flut: Der Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser ist jetzt besonders groß. Kommt dazu noch eine ordentliche Portion Wind, entsteht eine Sturmflut. Dabei wird die Flut durch den Wind mit Kraft gegen das Land gedrückt. 

Sturmfluten an der Nordsee

Warum immer an der Nordsee? 

Unsere Region ist durch ihre geografische Lage besonders häufig von Sturmfluten betroffen – unter anderem durch die Mündungstrichter der Ems, Elbe und Weser und die Flachküsten unserer deutschen Nordseeküste. Deswegen wurden hier so viele Deiche errichtet. Ohne sie wären viele Gebiete jedes Jahr immer wieder überflutet. Bevor die Deiche errichtet wurden, haben Sturmfluten die Küste gern mal komplett neugestaltet – so wurde zum Beispiel auch der Jadebusen geschaffen!

Hilfen für Küstengebiete 

Der Meeresspiegel steigt an – und damit auch die Gefahren durch Sturmfluten. Verschiedene Küstengebiete treffen verschiedene Maßnahmen, um sich gegen die Gewalt des Meeres zu wappnen. Während bei uns die Deiche mit den Deichschafen für Sicherheit sorgen, helfen im Pazifik vor allem Korallenriffe dabei, die Küste zu schützen! Intakte Korallenriffe können bis zu 85 Prozent der Energie von Sturmfluten absorbieren. 

Welche großen Sturmfluten an der Nordsee gab es in den letzten Jahren? 

In unserem Jahrhundert gab es bis jetzt drei große Sturmfluten, die die ganze Nordseeküste betroffen haben. 

  • Allerheiligenflut am 1. November 2006: die höchsten je gemessenen Pegelwerte im Bereich der Ems, auf den Ostfriesischen Inseln sind Dünen weggebrochen 
  • Sturmtief Tilo am 9. November 2007: mit höchsten Überschwemmungen in Hamburg, Dünenabbrüche auf Helgoland 
  • Orkan Xaver am 5. Und 6. Dezember 2013: eine schwere Sturmflut im gesamten Nordseegebiet mit Landverlusten auf Sylt und den Ostfriesischen Inseln 

Solche extremen Wettereignisse sind immer noch selten – Sturmfluten an der Nordsee nicht. Wenn Sie einen Herbsturlaub an der Nordseeküste planen, kann es gut sein, dass Sie eine erleben. Bleiben Sie dann auf sicheren Abstand zum Wasser, aber genießen Sie das Spektakel und die ungezähmten Naturkräfte unserer Nordsee! 


Weitere Artikel