Siebenschläfer 2023: Das ist der Wettertrend an der Nordseeküste

Bauernregeln wie die Schafskälte, die Eisheiligen und die Hundstage sollen etwas über das Wetter aussagen – so auch der Tag des Siebenschläfers. Denn dieser Tag soll sinnbildlich für das restliche Sommerwetter stehen. Welche Prognose gibt er für dieses Jahr? 

Siebenschläfertag: Hier kommt der Name her 

Auch wenn man es vermuten mag, kommt der Name der alten Bauernregel nicht von dem kleinen Nagetier, sondern entspringt vielmehr einer alten Legende. Diese besagt: In der Zeit der Christenverfolgung suchten sieben Christen in einer Berghöhle bei Ephesus (in der heutigen Türkei) Zuflucht. Dabei wurden sie entdeckt und schließlich lebendig eingemauert. Hier starben sie aber nicht, sondern schliefen fast 200 Jahre lang, bis sie am 27. Juni 446 zufällig entdeckt und befreit wurden. Dies zum Anlass nehmend, wird bis heute den sieben Schläfern jedes Jahr am 27. Juni gedacht. 

Kann man sich auf die Bauernregel verlassen?

„Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt.“ Oder auch „Werden die sieben Schäfer nass, regnet‘s noch lange Fass um Fass“, sind bekannte Redewendungen dieser Bauernregel. Doch stimmen diese Aussagen wirklich? Dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge ergeben statistische Auswertungen eine 60-prozentige Eintrittswahrscheinlichkeit – aber auch nur, wenn man die Siebenschläfer-Regel etwas abwandelt. Hier geht man dann nicht ausschließlich von dem Wetter am Siebenschläfertag aus, sondern betrachtet den gesamten Zeitraum von Ende Juni bis Anfang Juli. Häufig verfestigt sich nach dem Siebenschläfertag die Großwetterlage, aber die Bauernregel ist alles andere als eine hundertprozentige Garantie.

Jetstream entscheidet Wetteraussichten

Entscheidend für das Wetter ist der Verlauf des sogenannten Jetstream, eines Starkwind-Bands in der oberen Atmosphärenschicht. Verläuft er relativ weit südlich über dem Ostatlantik und Europa, führe dies zu einer „übernormal lang andauernden Zufuhr feuchter und im Sommer als kühl empfundener Luftmassen“ nach Mitteleuropa, so der DWD. Verläuft der Jetstream dagegen weiter nördlich, breitet sich häufig ein Keil des Azorenhochs bis nach Mitteleuropa aus – mit typisch sonnigem und warmem Sommerwetter.

Die Prognose für den Sommer 2023 

Wetter.de gibt folgende Prognose für den Siebenschläfertag am 27. Juni ab: Während es in der Nordhälfte wahrscheinlich Wind, ein paar dichtere Wolken und nicht sonderlich ergiebige Schauer geben wird, bleibt es im Süden trocken und sonniger. Die Temperaturen werden sich dabei zwischen 18 Grad im Nordwesten und 30 Grad im Südwesten bewegen. Zusammengefasst: Wenn sich die Bauernregel um den Siebenschläfertag also bewahrheitet, wird das Wetter in den kommenden Wochen doch eher durchwachsen.