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Küstengeflüster / Freizeit & Kultur
Napoleon, Warenschmuggel und Touristen-Hotspot: Die Geschichte der Insel Helgoland
©Artur/stock.adobe.com

Napoleon, Warenschmuggel und Touristen-Hotspot: Die Geschichte der Insel Helgoland

Ob Piraten, Briten oder Deutsche: Viele wollten die Insel Helgoland in ihrer Geschichte für sich beanspruchen. Das hat bis heute spannende Spuren hinterlassen, die Besucher der Insel hautnah erleben können. Durch welche Etappen Helgoland gegangen ist, haben wir für Sie in einer Chronik zusammengefasst.

Die Insel Helgoland entsteht

Durch den ansteigenden Meeresspiegel löste sich vor mehr als 3500 Jahren ein Feldgebilde vom Festland, daraus entstanden ist Helgoland. Damals war die Insel größer als heute, doch große Teile der Kreidefelsen sind im Laufe der Zeit der nagenden See zum Opfer gefallen.

1807: Paradies für geschmuggelte Ware

Helgoland fällt in die Hand der Engländer. Sie nutzten die Insel, um die von Napoleon verhängte Kontinentalsperre gegen britische Produkte zu umgehen. Mit Napoleons Niederlage im Jahr 1814 endete das entstandene Schmugglerparadies für Insulaner und Besatzer.

1826: Seebad Helgoland

Helgoland wird zum Seebad. Auch Touristen und Künstler entdecken die schöne Insel. Der Schiffsverkehr entwickelt sich von Hamburg aus. Es entstehen ein Schwimmbad, eine Landungsbrücke und ein Kurtheater.

1890: Helgoland als Tauschobjekt

Am 1. Juni 1890 händigen die Briten die Insel an das Deutsche Reich aus. Im Gegenzug verzichten die Deutschen auf ihren Anspruch auf Gebiete in Südwestafrika. Das Tauschgeschäft geht als Helgoland-Sansibar-Vertrag in die Geschichte ein.

1914: Marinestützpunkt

Helgoland wird in beiden Weltkriegen zur Seefestung für deutsche Streitkräfte. Aus diesem Grund müssen 1914 die Inselbewohner Platz für das Militär machen und die Insel verlassen. Im zweiten Weltkrieg bauen die Nationalsozialisten Bunker und Tunnel auf der Insel, im Hafen liegen Kriegsschiffe und U-Boote. Gegen Ende des zweiten Weltkrieges versuchen Widerständer, die Insel kampflos an die Briten zu übergeben, werden aber verraten. Am gleichen Tag legt ein Bombenangriff Helgoland in Schutt und Asche.

1947: Größte nichtnukleare Explosion

Per Fernzündung lösen die Briten am 18. April 1947 die größte nichtnukleare Explosion der Geschichte aus. Helgoland wird dabei aber nicht vollständig zerstört.

1950: Rückgabe an Deutschland

Um für die Rückgabe an Deutschland zu demonstrieren, besetzen im Dezember 1950 Studenten die Insel. Am 1. März 1952 gelingt tatsächlich die Rückgabe unter Bundeskanzler Adenauer. Die Insulaner kehren nach Helgoland zurück und beginnen mit dem Wiederaufbau. Schon Monate später legen wieder die ersten Touristenschiffe vor Helgoland an.


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