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Küstengeflüster / Freizeit & Kultur
Biikebrennen an der Nordsee
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Traditionelles Volksfest

Biikebrennen an der Nordsee

Es gibt verschiedene Bräuche an der Nordseeküste. Einer davon ist das Biikebrennen, was vor allem an der nordfriesischen Küste bekannt ist. Wir haben uns mal über das traditionelle Volksfest informiert. Was dieser Brauch mit Walfängern, Strohpuppen und Piraten zu tun hat, erfahrt ihr hier. 

Biikebrennen an der Nordsee

Das Biikebrennen als Naturerbe 

Knisternde Feuer, Punsch und Grünkohl: Das Biikebrennen (Friesisch für „Feuerzeichen“) zieht auch bis heute zahlreiche Touristen an die nordfriesische Küste – genau genommen an die schleswig-holsteinische Nordseeküste und die vorgelagerten Inseln und Halligen. Das Biikebrennen ist ein uralter Brauch aus vorchristlicher Zeit, der am 21. Februar eines jeden Jahres gehalten wird. Seit 2014 gehört das Biikebrennen außerdem zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. 

Uralte Tradition hat sich mehrfach verändert 

Die Bedeutung dieser jahrhundertealten Tradition hat sich bis heute mehrfach verändert. So war der älteste nordfriesische Brauch ursprünglich ein heidnisches Ritual. Christliche Missionare sollen um das zehnte Jahrhundert versucht haben, den Brauch zu beenden, was ihnen aber nicht gelang. Denn das Biikebrennen wurde als fröhliche Fastnachtsfeier fortgesetzt. Deswegen musste es auch vor Beginn der Fastenzeit stattfinden. 

Biikebrennen in früheren Jahrhunderten 

In früheren Jahren brannten nicht wie heute große Holzhaufen, sondern einzelne Feuer an langen Stangen. Häufig ging hierbei auch eine Strohpuppe in Flammen auf. Dieser Brauch wird mancherorts auch heute noch vollzogen. Später sollte das Biikebrennen den Winter vertreiben und diente zeitweise sogar als Warnsignal bei Piraten-Angriffen und zum Abschied der Walfänger, die sich mit ihren Schiffen auf eine riskante Reise begaben. Seit dem 19. Jahrhundert ist das Volksfest auch ein Symbol für das Zusammengehörigkeitsgefühl und das Traditionsbewusstsein der Nordfriesen.

Volksfest „Biikebrennen“ auf Sylt verlängert An diesem Tag brennen aber nicht nur die Feuer, sondern hinterher geht es meistens auch weiter zum Grünkohlessen mit Kassler, Schweinebacke und süßen Kartoffeln in einer Gaststube. Mancherorts werden die Feierlichkeiten – wie zum Beispiel auf Sylt – auf den Folgetag ausgeweitet. Kinder nutzen die Feste, um rußverschmiert Streiche zu spielen und haben am nächsten Tag – dem Petritag zu Ehren des Schutzpatrons der Fischer – in manchen Orten schulfrei. 


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