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Küstengeflüster / Essen & Trinken
Kultgetränke an der Nordseeküste
©LIGHTFIELD STUDIOS/stock.adobe.com

Kultgetränke an der Nordseeküste

Die Nordseeküste hat kulinarisch einiges zu bieten. Labskaus, Grünkohl und Fischbrötchen sind unter anderem mittlerweile die Klassiker im Norden. Doch auch einige Getränke haben sich an der Küste etabliert und sind heute nicht mehr wegzudenken. Wir verraten, welche Kultgetränke das sind. Außerdem bekommen Sie ein Rezept zum Selbermachen gleich mit an die Hand.

Teepunsch

Beim Teepunsch handelt es sich ganz einfach um den klassischen schwarzen Ostfriesentee, der mit einem Schuss Rum verfeinert wird – perfekt für die kalte Jahreszeit! Damit das Getränk noch eine winterlichere Note bekommt, können Sternanis, Orange und Zimt dazugegeben werden. Wie das Mischverhältnis genau aussieht, darüber scheiden sich die Geister. Ebenso, wie stark der Tee sein darf. Ob Sie den Beutel nur kurz drinnen schwenken und gleich wieder herausziehen oder den Tee lieber länger ziehen lassen, bleibt Ihnen überlassen.

Pharisäer

Der Pharisäer ist ein typisch nordfriesisches Getränk aus handgebrühtem Kaffee, frischer Schlagsahne und braunem Rum. Der Überlieferung nach, ist der Pharisäer auf der Insel Nordstrand im 19. Jahrhundert entstanden. Zu jener Zeit amtierte dort ein asketischer Pastor. Deshalb war es Brauch, in seiner Gegenwart keinen Alkohol zu trinken. Bei der Taufe des Kindes eines Bauern bedienten sich die Gäste einer List und bereiteten das Mischgetränk zu. Bei der Entdeckung soll der Pastor gerufen haben: „Oh, ihr Pharisäer!“ Und so kam das Kultgetränk zu seinem Namen.

Tote Tante

Die Tote Tante ist sozusagen das schokoladige Pendent zum Pharisäer. Es ist ein Kakao mit Rum und Sahnehaube. Ursprünglich kommt das Heißgetränk von der Insel Föhr. Der Legende nach, wanderte eine Tante von Föhr nach Amerika aus. Als sie starb, wollte sie in der Heimat bestattet werden. Da die Überführung aber zu teuer war, packte man sie kurzerhand in eine Kiste, mit der eine Kakao-Lieferung nach Föhr geschickt wurde. Dort angekommen, bekam die Tante ein würdiges Begräbnis.

Eiergrog

Der Eiergrog soll seinen Ursprung in Büsum haben. Die Erfindung geht bis ins 19. Jahrhundert zurück und lässt sich angeblich der Familie Ohlen zuschreiben. Claus Johannes Ohlen eröffnete 1889 in der alten Poststation in Büsum das noch heute existierende Restaurant „Zur alten Post“. An einem kalten, regnerischen Oktobertag 1907 fuhr die Dame des Hauses, Wiebke Ohlen, mit Pferd und offenem Wagen zu ihrer Tante nach Schafstedt. Die Reise dauerte damals rund drei Stunden und so kam Wiebke Ohlen durchgefroren und mit ersten Erkältungsanzeichen bei ihrer Tante an. Um der drohenden Erkältung Einhalt zu gebieten, bereitete die Tante einen Eiergrog zu. Wiebke Ohlen erholte sich daraufhin rasch und war so begeistert, dass sie nach ihrer Rückkehr im Büsumer Restaurant einführte.-

Damit Sie auch einen der Getränke-Klassiker zuhause nachmachen können, haben wir hier ein Pharisäer-Rezept für Sie.

Zutaten

  • 1 Tasse starker, handgebrühter Kaffee
  • 40 ml brauner Rum
  • frische Schlagsahne (ungesüßt)
  • 2 Hände voller Liebe
  • 1 Stück Würfelzucker

Zubereitung

  1. Würfelzucker in eine haushaltsübliche Tasse legen.
  2. Darüber den angewärmten braunen Rum gießen.
  3. Anschließend mit dem handgebrühten Kaffee auffüllen.
  4. Zum Schluss den duftenden Pharisäer mit einem ordentlichen Klecks sehr steif geschlagener Sahne vollständig abdecken und liebevoll servieren. Dazu passt selbstverständlich auch ein hausgemachter Kuchen!

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