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Küstengeflüster / Cuxhaven
Die Trottellumme – tierische Klippenspringer
©jere tuori/EyeEm/stock.adobe.com
Der gefiederte Helgoland-Liebhaber

Die Trottellumme – tierische Klippenspringer

Optisch erinnert die Trottellumme an einen kleinen Pinguin: aufrecht sitzend, schwarz-weiß und riesige Füße. Im Gegensatz zu Pinguinen kommt die Trottellumme allerdings sehr selten an Land und kann fliegen. Nur zur Brut sammeln sich die Meeresvögel auf Klippen und Steinen – in Deutschland ausschließlich auf Helgoland

Die Trottellumme zieht es zum Brüten ans Land

Laut dem NABU gibt es in Deutschland knapp 5.600 Brutpaare des kleinen Vogels. Während der Brutzeit an Land sitzen die Elterntiere abwechselnd auf einem einzigen Ei – direkt auf dem Boden ohne Nest. Die Vögel können ihr Ei zwischen all den anderen immer wiederfinden: Sie erkennen es an den individuellen Flecken auf der Schale. Ist das Küken geschlüpft, dauert es noch einige Wochen, bis es flügge wird. 

Die Trottellumme – tierische Klippenspringer

Mutprobe für die Trottellumme – der Lummensprung 

Sind die Küken groß genug, springen sie von ungefähr 40 Meter Höhe in die Tiefe – das geschieht jedes Jahr zwischen Mitte und Ende Juni. Dafür locken die Elterntiere ihre Jungen vom Meer aus. Für die Küken ist der Sprung eine ganz schöne Überwindung. Manchmal dauert es sogar Tage, bis sie sich trauen zu springen.

Wo die Kleinen letztendlich landen, ist für sie kaum zu steuern. Denn fliegen können sie noch nicht. Manche landen direkt am Wasser, andere am Ufer. Das klingt aber schlimmer, als es tatsächlich ist: Denn die Tiere sind so leicht und durch Fett gut gepolstert, dass sie den waghalsigen Sprung in der Regel unbeschadet überleben. 

Die Trottellumme auf Helgoland – eine Sehenswürdigkeit 

Der „Lummenfelsen“ ist das kleine Naturschutzgebiet von Schleswig-Holstein. Es umfasst t nur 1,1 Hektar. Hier brüten aber nicht nur jährlich die kleinen Meeresvögel – auf dem Felsen leben auch 400 weitere Vogelarten wie der Basstölpel oder der Eissturmvogel. Wenn Sie die Nordseeinsel besuchen, können Sie Führungen zum Felsen unternehmen und die niedlichen Tiere von ganz aus der Nähe betrachten – zur Brutzeit im Sommer, wenn die Trottellummen nicht gerade in Norwegen im Meer nach Schwarmfischen tauchen. 

So können Sie den Meeresvogel schützen 

Wie für andere Seevögel auch, ist für die Trottellumme der Mensch die größte Gefahr: Sie verfangen sich in Geisternetzen (also herrenlosen Fischernetzen, die im Meer umhertreiben) oder fressen Plastik. Nicht nur der NABU kämpft gegen diese Flut aus Müll. Auch Sie können mithelfen und das Leben vieler Tiere schützen. Hier finden Sie praktische Tipps, wie auch Sie das Meer ein bisschen sauberer halten können. Damit die Trottellummen noch lange nach Helgoland kommen und ins Leben springen können! 


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