zurück
Küstengeflüster / Bremerhaven
Die Luneplate: Bremerhavens grüne Seite 
Foto: Lennart Edel
Naturschutzgebiet

Die Luneplate: Bremerhavens grüne Seite 

Das mit Abstand größte Naturschutzgebiet des Bundeslandes Bremen liegt im Süden von Bremerhaven: Mit einer Fläche von 14 Quadratkilometern hat die Luneplate mehr als viermal so viel Fläche wie der New Yorker Central Park. Die Natur holt sich hier eine ehemals landwirtschaftlich genutzte Fläche langsam zurück. Besucher können nicht nur seltene Vögel, sondern auch exotische Vierbeiner beobachten. Oder einfach das satte Grün genießen. Erfahren Sie hier mehr über das idyllische Fleckchen. 

Zwischen Marsch und Watt 

Sanft wischt der Küstenwind durch Schilf und Gräser, am Himmel ziehen Austernfischer und Reiher weite Kreise. Die ehemalige Weserinsel Luneplate ist mit ihrem Marschgrünland, den Wattflächen und dem Tidepolder ein Paradies für einheimische Tiere und Zugvögel. Doch auch menschliche Besucher können sich den natürlichen Lebensraum entlang gut ausgebauter Pfade und von Aussichtspunkten erschließen.  

Die Luneplate: Bremerhavens grüne Seite 

Rundweg um die Luneplate 

Rund um das Gebiet führt ein asphaltierter Weg. Zugänge mit Info-Pavillons finden Sie an der Straße Am Seedeich im Bremerhavener Fischereihafen und an der ehemaligen Hofstelle an der Straße Luneplate. Letzteren erreichen Sie über den südwestlich von Bremerhaven gelegenen Ort Ueterlande. An beiden Eingängen befinden sich Parkplätze – Autos sind nämlich auf der Luneplate nicht erlaubt. Hunde nur angeleint. 

Aussichtsturm und Beobachtungsstation 

Das Gebiet lässt sich am besten mit dem Rad erkunden. Zu Fuß ist die gesamte Fläche kaum zu bewältigen. Empfehlenswert ist – ohne Zweirad – der Eingang an der ehemaligen Hofstelle. Nicht weit entfernt liegt der Aussichtsturm. Von hier aus bietet sich ein rundum-Blick über Polder und Wiesen. Etwa einen Kilometer vom Eingang entfernt befindet sich eine Vogel-Beobachtungsstation. Feldlerche, Wiesenpieper, Kiebitz oder Säbelschnäbler lassen sich aus diesem Versteck mit dem Fernglas ungestört betrachten. Beide Einrichtungen sind dauerhaft und kostenlos geöffnet. 

Die Luneplate: Bremerhavens grüne Seite 
Foto: Lennart Edel

Naturschutz als Ausgleich für Hafenbau  

Naturschutzgebiet ist die Luneplate seit 2015. Als ökologische Ausgleichsfläche für den Hafenbau hat das Bundesland Bremen Niedersachsen die Fläche abgekauft. Eine Öffnung des Deiches sorgt dafür, dass Weserwasser zweimal täglich Teile des Gebietes überspült. Hier sammeln sich in Herbst und Winter oft mehr als 10.000 Vögel zum Brüten oder Rasten auf dem Zug nach Süden. 

Vierbeinige Bewohner der Luneplate 

Weder heimisch noch auf dem Flug sind die Wasserbüffel und Galloway-Rinder auf den Wiesen des Areals. Sie fressen für Brutvögel schädliche Pflanzen und stutzen den Bewuchs. So wirken sie als natürliche Landschaftsschützer. Aber auch andere Vierbeiner tummeln sich in dem Naturschutzgebiet. So zum Beispiel Füchse, Rehe, Hasen und Hermeline. Dazu kommen zahlreiche Kröten und Frösche. 

Luneplate ist Wetter ausgesetzt 

Unser Tipp für einen Besuch der Luneplate: Schauen Sie sich vorher den Wetterbericht an. Denn bei starkem Wind macht das Radeln in der freien Landschaft wenig Spaß. Außerdem bietet das Naturschutzgebiet bei Regen kaum Schutz. Achten Sie bei Sonnenschein auf eine Kopfbedeckung und ausreichend Getränke. Und das Fernglas nicht vergessen! Auch, falls Sie keinen seltenen Vogel entdecken. Der Blick über Weiden, Watt und Wasser lohnt sich allemal. 


Weitere Artikel