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Küstengeflüster / Bremerhaven
Von Leuchtturm zu Leuchtturm in Bremerhaven
©JFL Photography/stock.adobe.com

Von Leuchtturm zu Leuchtturm in Bremerhaven

Welches Bauwerk gehört zur Nordsee wie kein Zweites? Genau, der Leuchtturm! An der Wesermündung gibt es jede Menge davon. Gleich drei sehenswerte Leuchttürme können Sie bei einem Spaziergang am Deich in Bremerhaven besuchen. Lesen Sie hier, welcher am schiefsten ist und welchen Sie auch im dicksten Nebel finden.

Ein Wahrzeichen Bremerhavens

Er ist einer der ältesten noch in Betrieb befindlichen Leuchttürme an der Nordsee und ein Wahrzeichen Bremerhavens: Der Simon-Loschen-Turm – offiziell „Leuchtturm Bremerhaven“ genannt. Seit 1855 weist er Schiffen den Weg auf der Weser und markiert die Einfahrt zum Neuen Hafen. Nur der schon im Mittelalter erbaute und 1850 zum Leuchtfeuer umfunktionierte Turm auf Neuwerk ist an der Nordsee länger in Betrieb.

Leuchtturm aus rotem Backstein

Mit fast 40 Metern Höhe ist der Simon-Loschen-Turm auch der höchste in Bremerhaven. Seine Kombination aus rotem Backstein und grünem Metall entspricht dem Stil der Neogotik. Dass er wie ein Kirchturm wirkt, ist kein Zufall: Sein Architekt Simon Loschen hat unter anderem auch die Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche in der Bremerhavener Fußgängerzone geplant.

Von Leuchtturm zu Leuchtturm in Bremerhaven

Mehr als 165 Jahre alt

Ursprünglich gehörte ein Wohnhaus für die Schleusen- und Leuchtturmwärter zum Ensemble am Neuen Hafen. Es wurde aber 1944 bei einem Luftangriff zerstört und nicht wieder aufgebaut. Heute erinnert eine große Abbildung auf dem Simon-Loschen-Turm daran. Der Leuchtturm selbst hat seine mehr als 165 Jahre im Betriebsmodus gut überstanden. Erst 2022 erhielt das unter Denkmalschutz stehende Gebäude eine Generalüberholung.

Leuchtturm steht schief

Allerdings steht der Simon-Loschen-Turm – leicht mit dem bloßen Auge zu erkennen – etwas schief. Fast fünf Zentimeter beträgt die Neigung in Richtung Süden. Laut Hafenbehörde gibt es aber keinen Grund zur Sorge. Die Standsicherheit sei gewährleistet. Schiefe Gebäude sind in Bremerhaven keine Seltenheit. Denn viele Altbauten entwickeln mit den Jahren eine Schräglage. Schuld daran ist der weiche, feuchte Baugrund. Er kann unter dem Gewicht der Gebäude nachgeben.

Von Leuchtturm zu Leuchtturm in Bremerhaven
Foto Edel

Ein Zwiebelturm an der Nordsee

Nur wenige Schritte entfernt vom Simon-Loschen-Turm erhebt sich das „Unterfeuer Bremerhaven“ auf dem Willy-Brandt-Platz. Wegen seiner Form wird dieser Leuchtturm in Bremerhaven auch „Minarett“ oder „Zwiebelturm“ genannt. Entstanden ist er 1893 komplett aus Stahl. Allerdings an einem anderen Platz. Ursprünglich stand das Unterfeuer an der Einfahrt zum Neuen Hafen, gegenüber dem Simon-Loschen-Turm. Da die Schiffe mit den Jahren aber immer größer wurden und das 22,40 Meter hohe Signalfeuer dort verdeckten, erhielt es 1992 seinen neuen, unverstellten Platz. Seit 1978 ist der markante rot-weiße Stahlturm unter Denkmalschutz.

Glocken im Nebel

Wenn Sie dem Deich in Richtung Containerhafen folgen, kommen Sie zu Bremerhavens nördlichstem Leuchtturm: Dem „Ostfeuer Kaiserschleuse“ – besser bekannt unter dem Namen „Pingelturm“. Der Name hängt vielleicht mit der immer noch in Betrieb befindlichen Nebelglocke an dem Bauwerk zusammen. Wenn sich „dicke Suppe“ über dem Meer zusammenbraut, „pingelt“ die Glocke deutlich hörbar. Den Pingelturm finden Sie also auch bei dichtem Nebel.

Von Leuchtturm zu Leuchtturm in Bremerhaven
Foto Edel

Kleiner Leuchtturm neben Container-Giganten

Mit nur rund 15 Metern Höhe beeindruckt der Pingelturm nicht gerade mit seiner Größe. Doch optisch erinnert das 1900 erbaute Leuchtfeuer an den Simon-Loschen-Turm. Auch hier kamen im Stil des Historismus roter Backstein und grünes Metall zum Einsatz. Der Pingel-Turm markiert die Einfahrt zum Kaiserhafen. Von hier können Sie den Blick über riesige Autofrachter und die Nordsee schweifen lassen. Allein dafür lohnt sich der Weg. Weitere sehenswerte Leuchttürme finden Sie auch Im Cuxland – zum Beispiel in Wremen.


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