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Küstengeflüster / Freizeit & Kultur
Worpswede: Ein Gesamtkunstwerk

Worpswede: Ein Gesamtkunstwerk

Inmitten der besonderen Landschaft des Teufelsmoores liegt der Künstlerort Worpswede. Namhafte Malerinnen und Maler wie Paula Modersohn-Becker, Heinrich Vogeler und Fritz Overbeck haben dort ihre Spuren hinterlassen. Der ganze Ort gleicht einem Kunstwerk. Und auch die Umgebung inspiriert nicht nur Maler und Bildhauer. Lesen Sie hier unsere Ausflugs-Tipps. 

Künstler entdecken Worpswede 

1889 ließen sich die Maler Fritz Mackensen, Otto Modersohn und Hans am Ende in Worpswede nieder. Denn der kleine, abgelegene Ort und die einzigartige Landschaft des Teufelsmoores steckten für sie voller Motive. Schnell kamen immer mehr Kreative in das Dorf nordöstlich von Bremen. Worpswede entwickelte sich so zur Künstlerkolonie. 

Überall steckt Kunst 

Bis heute leben und arbeiten nationale und internationale Künstler in Worpswede. Egal, wo man hinblickt: Überall steckt hier die Kunst, so scheint es. Besonders deutlich wird das im Zentrum des Ortes rund um die Bergstraße und Lindenallee. Nicht nur sind hier in Ausstellungen und Läden zahlreiche Werke alter und neuer Künstler zu sehen. Auch viele Gebäude sind Kunstwerke für sich.  

Worpswede: Ein Gesamtkunstwerk

Werke von Worpsweder Künstlern 

So zum Beispiel die „Große Kunstschau“ und das „Kaffee Worpswede“. Entworfen hat dieses 1927 erbaute expressionistische Ensemble der Architekt Bernhard Hoetger, der auch die Böttcherstraße in Bremen gestaltete. In der „Großen Kunstschau“ sind die Werke von alten und neueren Worpsweder Künstlern zu sehen. Dazu kommen Sonderausstellungen mit internationalen Werken. 

Sonderausstellungen 

Wenige Schritte entfernt liegt die Worpsweder Kunsthalle. Sie besteht schon fast so lange wie die Künstlerkolonie. Die Inhaber sammelten durchgehend Werke der lokalen Kunstszene. Deshalb ist dort heute ein Querschnitt durch alle Generationen zu sehen. Regelmäßige Sonderausstellungen ergänzen die Sammlung. 

Das Leben in Worpswede 

Malerei und Architektur vereinen sich im nahe der Lindenallee gelegenen Barkenhoff. Hier lebte und arbeitete der Künstler Heinrich Vogeler viele Jahre lang. Er kaufte den Bauernhof 1895 und gestaltete ihn im Jugendstil von Grund auf um. Der Barkenhoff war Anfang des 20. Jahrhunderts ein wichtiger Treffpunkt der Worpsweder Künstlerkolonie. Heute ist im Inneren ein Museum mit großen Teilen des Gesamtwerks Heinrich Vogelers untergebracht. Doch auch Hof und Garten sind sehr sehenswert. 

Expressionistisches Großkunstwerk 

Einen kurzen Fußmarsch vom Barkenhoff entfernt liegt auf dem Weyerberg der Niedersachsenstein. Dieses rund 18 Meter hohe expressionistische Bauwerk ist ebenfalls von Bernhard Hoetger entworfen worden. 1922 fertiggestellt, soll es an die Opfer des Ersten Weltkrieges erinnern. Dazu passt die ruhige Atmosphäre auf der Waldlichtung. Von hier aus haben Sie außerdem einen schönen Ausblick auf die Umgebung. 

Bäuerliches Leben in Worpswede 

Wer sich für das ländliche Leben zur Zeit der ersten Künstlerkolonie in Worpswede interessiert, der sollte das Haus im Schluh besuchen. Dieser Hof besteht aus zwei historischen Niedersachsen-Häusern. Darin sind einerseits die erhaltenen Möbel Heinrich Vogelers und bäuerliche Alltagsgegenstände aus dem Barkenhoff zu sehen. Andererseits werden dort viele weitere Werke des Künstlers ausgestellt. 

Ausflug in das Teufelsmoor 

Rund um das kulturelle Erlebnis in Worpswede erstreckt sich die einzigartige Landschaft des Teufelsmoores. Seit dem 18. Jahrhundert formten Siedler das Moor durch Kanäle und Torfabbau. Heute eignet sich die Gegend gut für Fahrrad-Touren und ausgedehnte Spaziergänge. Von Mai bis Oktober sind außerdem Rundfahrten auf Torfkähnen möglich. Die weitläufige Landschaft zwischen blauen Kanälen, grünen Weiden und kleinen Birkenwäldern lässt ganz automatisch Bilder vor dem inneren Auge entstehen. Überzeugen Sie sich am besten selbst davon!  


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